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Europas Atlantik Inseln - Kanaren und Madeira



Valentinstag
Januar und Februar 2022 sind wir unterwegs. Wir tragen eine Frage im Gepäck: passen Fuerteventura, Lanzarote oder Madeira zu unserer Zukunft?


Das Gute und Schöne finden
Diese zwei Monate verbringen mit mit dem Suchen nach den guten und schönen Dingen auf den Inseln. Das hat zwar etwas mehr gekostet, dafür können wir uns erholen und die Zeit auch geniessen. Wir sind bräuner, rundlicher und spürbar glücklicher. Das Fazit lautet: wir wissen nun noch mehr, wie wir die Lebensqualität unserer Kunden anheben können. Nur werden das weder die Kanaren, noch Madeira sein.


Fuerteventura zum dritten Mal

Ja, wir kennen Fuerteventura, gefühlt sogar jeden Winkel. Als wir Anfang Januar loszotteln, ist unser erstes Ziel Erholung. Wir entscheiden uns für ein Hotel, das wir kennen. Es befindet sich im Süden uns lässt trotz der anderen Hotelgäste zu, dass man fast keinen Kontakt hat. Wir empfehlen für so einen Urlaub das Zimmer 1046 in diesem Hotel. Auf Nachfrage helfen wir gerne weiter. Und ja: es war wieder schön.

Terrasse

Die Zeitverschiebung gegenüber Deutschland und der Schweiz erlaubt es uns, sehr früh am Morgen zu arbeiten und den Rest des Tages in der Regel frei zu haben. Das tägliche Arbeiten erschwert im Nachhinein den Einstieg in die gewünschte Erholung. Wir bemühen uns, ein Video zu machen, indem wir uns das erste Mal zeigen. Dieses entsteht erst gegen Ende der zwei Monate. Der Wind auf Fuerteventura hat ein einigermassen brauchbares Ergebnis nicht zustande kommen lassen.


Erholung nach langer Extremzeit

Die Corona Zeit hat uns Möglichkeiten geschenkt, tief in die Zukunft der Schamanenstube zu blicken. Wir haben einige sehr grosse Software-Pakete entwickelt und die Verwaltung der Schamanenschule und der Therapien damit komplett neu realisiert. Das Eintauchen ins Machen war sehr produktiv. Man vergisst sich manchmal und sitzt tagelang 14 Stunden gekrümmt über dem Notebook da. Das hat Spuren hinterlassen.
Die Erholung im uns bekannten Hotel auf Fuerteventura geht mit körperlichen Beschwerden wie Rückenschmerzen nur sehr langsam voran. An den ersten Tagen schaffen wir es nicht mal bis zum Strand runter, weil wir Angst haben, nicht mehr den Weg hoch zum Hotel zu meistern. Nach dem Überwinden merken wir, dass wir nach wie vor gut gehen können. Es mag erstaunen, dass wir den Weg von Playa Honda bis runter zu Morro Jable an einem Nachmittag gemacht haben. Alles barfuss, alles am Strand lang. So etwas hätten wir uns gar nicht mehr zugetraut. Erholung benötigt auch das Befreien von Schmerzen: Massagen helfen. Es wird sich herausstellen, dass zu echter Erholung noch etwas anderes gehört.


Playa Esquinzo

Das zweite Hotel ist nicht weit weg. Hier bleiben wir länger. Es ist ja auch günstiger :-) Kaum sind wir wieder unter Menschen, die nicht nur für sich selbst da sein möchten, bewegen wir sehr vielen Menschen: Deutsche, Österreicher, Engländer, Iren, Polen und Spanier. Google Translate hilft uns ganze Abende lang. Nach den ersten Tagen beginnen wir zu zählen: wir kennen nach einer Woche 25 Menschen. Nicht einfach vom Namen her, sondern haben intensive und nette Gespräche mit ihnen geführt. Da war zum Beispiel ein älterer Ire. Er konnte kein Wort Spanisch und fühlte sich fremd. Wir erklären ihm, dass er morgens zu einer gewissen Zeit in der Lobby sein soll, damit man ihn zum Frühstück fährt. Auch zeigen wir ihm, wie er mit dem Handy Speisekarten lesen kann. Das erstaunt ihn nicht schlecht und gibt neue Sicherheit. Seine Enkel haben ihm die Reise geschenkt. Wir fragen ihn, ob er denn schon am Stand gewesen sei. Er meint nur: "Nein, wieso? - Da liegt nur Dreck rum. Niemand wischt da."


Die spanische Polizei auf den Kanaren

An einem bestimmten Ort, den wir hier nicht genauer benennen, finden wir heraus, wie die Polizei an gewissen Orten agiert. Eine Barbesitzerin ruft die Polizei an, weil die kleine Gruppe Drogenabhängiger in der Nähe der Bar die Gäste belästigen. Die Polizei kommt, lacht sie aber nur aus. Sie sprechen mit der Gruppe. Es sollen Geld und kleine Päcklein gewechselt worden sein. Das ist zwar Hörensagen, aber: wir müssen uns im Alter auf die Polizei ebenso verlassen können. Mit Drogendealern unter Polizeiuniformen wollen wir nichts zu tun haben. Selbst wenn nur ein kleiner Teil davon wahr ist: Spanien verliert an Anreiz. Wir nehmen auch andernorts mafiöse Zustände wahr. Schade um diese schönen Inseln. Sie sind super für den Urlaub. Darunter gibt es Dinge, die weit unter der Vertretbarkeit sind. Die spanische Flagge bekommt eine andere Bedeutung für uns.



Überfahrt nach Lanzarote

Wir haben vorgesort und können die Reise vom Süden Fuerteventuras nach Corralejo mit einem Tag Zwischenstopp in Caleta de Fueste ruhig erleben. Die Qualität eines Hotels gibt einem ein Gefühl von Sicherheit. Wir merken auch, dass Sauberkeit für uns ein Garant für emotionale Sicherheit und Erholung ist. Dann am Hafen von Corralejo macht sich wieder einmal spanisches Denken breit. Es ist praktisch unmöglich, mit zwei Rollkoffern zum Fährenterminal zu kommen. Wir machen unsere erste Erfahrung mit Fred Olsen, der Fährenfirma. Man muss mit je zwei Koffern erst über eine Stahlleiter hoch ins Schiff und dann über zwei sehr enge und steile Treppen hoch in den Sitzbereich. Das ist praktisch unmöglich. Schlimmer war das Aussteigen. Wir werden zu einer luftigen Stahltreppe geführt, wo wir unter Lebensgefahr mit unseren Koffern die Leiter herunter steigen müssen. Fred Olsen: nie wieder!
Die Anlegestelle auf Lanzarote ist in Playa Blanca. Dort trifft man auf die nächste Hürde: man schleift seine Koffer noch ca. 20 Minuten durch den Dreck, bis man ein Taxi erreichen kann. Hey Spanien: die Kanaren leben vom Tourismus. Weisst du das?


Playa Blanca

Lanzarote

Wir befinden uns auf der östlichen Seite von Playa Blanca. Dort gibt es einen wunderschön gestalteten Stadtteil. Hier vergnügen wir uns ein paar Tage, bis wir den Mietwagen organisieren. Noch zu Beginn der Omicron-Welle ist dieser Teil der Stadt mit Menschen überfüllt. Wir wundern uns über die vielen Menschen. Maskentragen wird überall eingehalten. Das finden wir sehr schön. In einem englisch geführten Hotel werden wir mit Tea-Times verwöhnt und geniessen die schöne Stadt.
An einem Yachthafen zu leben bringt Neues zum Vorschein: die Maststangen sind in der Regel innen hohl. Die Konzerte durch den Wind all dieser Orgelpfeiffen sind anfangs nett.

Die Fahrt durch Lanzarote bringt das für uns hässlichste, dreckigste und abweisendste Land hervor, das wir je gesehen haben. Wir fahren vom Süden in den Norden. Das reicht eigentlich für einen Entscheid. Im Norden erleben wir deutsche Vermieter, die ausschliesslich Bargeld für die Mieten verlangen. Eine Quittung wird nicht ausgestellt. Schwarzgeld und schlechter Service dominieren hier. Als wir nach dem ersten Duschen in einem See stehen, entscheiden wir schnell: ab mit den Koffern ins Auto. Es wird betrogen, wo man kann. Das mag bei den hohen Steuern verständlich sein. Aber dann muss man auch liefern. Wir nehmen die ausgewanderten Menschen hier im Norden eher "billig" wahr.

Nachdem wir 1000 Euro verloren in den Wind geschossen haben, geht es zurück in den Luxus. Sofort erholen wir uns wieder. Es entsteht auch endlich unser erstes Video:





Luxus als Hotelinsel vor klebrigen Tischen

Entscheidungsfreudig wie wir sind, organisieren wir ein anständiges Hotel. Es ist die wohl schönste Anlage der gesamten Kanarischen Inseln und befindet sich in Puerto del Carmen. Wir müssen in der Schweiz unser Haus räumen. Da müssen wir wohl auf sein. Diese Rechtfertigung kostet uns ein kleines Vermögen. Und: es ist es jede Sekunde wert.


Es sich gut gehen lassen

Wer über zwanzig Jahre keinen Urlaub hatte, mag an sehr schönen Orten eine besondere Freude empfinden. Doch ganz so einfach ist es nicht: wir legen Wert auf höchste Qualität bei schamanischen Praktiken und Ausbildungen. Diese sehr hohen Werte dürfen wir hier einmal anders leben. Ohne uns anzustrengen, einfach nur Werte zu empfangen. In unserem schamanischen Bereich denken wir zu wissen, was hervorragende Qualität ist und wie man sie mit harter Arbeit erreicht. Wir sind nicht etwa elitär: wir verlangen, die Arbeit richtig zu machen.
Das kann diese Insel auf der Insel. Einmal wagen wir es, ein Restaurant ausserhalb zu suchen. Wir setzen uns hin. Der Tisch wackelt etwas, also drehen wir leicht dran rum. Wir schauen unsere klebrigen Hände an und stehen auf. Nein, einfach nein. Es geht richtig. Wenn es heisst, dass man Sauberkeit nur mit hohem Preis erhält, dann ist das hier so. Wir zahlen, weil wir wissen, was wir wollen und brauchen.

Die Edelweiss teilt uns zwei Tage vor Abflug mit, dass unser Rückflug sich ändert. Wir hätten von Lanzarote nach Teneriffa fliegen sollen. Dort hätten wir im Flugzeug zwei Stunden auf zusätzliche Passagiere warten müssen. Insgesamt wären das fast acht Stunden im Flugzeug gewesen. Wir buchen nur One-Way und zahlen auch dafür. Eine Edelweiss kann uns da schlichtweg in die Schuhe blasen. Wir buchen Flüge nach Madeira, die letzte Insel im Atlantik, die uns in Europa interessiert.


Madeira

Bei der Landung auf Madeira wird uns bewusst: die meisten Kunden würden nur einmal kommen. Es kann ganz schön lustig sein, so eine Landung mit zu erleben. Wir steigen aus und sind von der Kälte geschockt. Eine Flugstunde weiter ist es heiss. Die Luft hier ist komplett eine andere. Sie ist wie in der Schweiz. Klarer, aber kalt. Die Wärme der Sonne verhält sich so etwas von anders. Auf den Kanaren erleben wir die Sonne breit wärmend, aber nicht störend. Auf Madeira ist sie wieder eher giftig, stechend, wenn sie mal da ist. "Da isch ja wiä i de Schwiiz", bleibt uns als Satz hängen.


Madeira

Wir merken, wir werden etwas reisemüde. Von da hinten kamen wir, eine Stunde Flug mit einem zweimotorigen Flugzeug, das recht langsam unterwegs war. Und dennoch ist alles komplett anders. Wir kramen unsere Pullover heraus und geniessen den Blick übers Meer. Dieser ist hier fast überall garantiert. Madeira geht steil hoch. Das bringt fast jedem Häuschen den Vorteil, kompletten Meerblick zu haben. Toll!
Es stellt sich für uns auf körperlicher Ebene als Erlösung heraus, wieder richtiges Essen zu bekommen. Der Unterschied zu den Kanaren ist gewaltig. Hier wird Essen und werden die Lebensmittel zelebriet. Das tröstet uns über den Regen und die Kühle hinweg.


Madeira's Hauptstadt Funchal

Funchal ist sehr schön. Alles wirkt recht sauber und fast schon ein wenig wie Zürich. Die Preise in den Geschäften schwanken zwischen extrem hoch und noch bezahlbar. Wir lassen es uns natürlich nicht nehmen, uns in einem der vornehmen Restaurants zu verlustieren. Vor dem Regen geschützt werden wir mit köstlichen Speisen verwöhnt. Das könnte uns schon gefallen.
Wir erkunden die ganze Stadt. Eine Quintessenz haben wir Italien mitzuteilen: es gibt Fischhallen vollgefüllt mit frischem Fisch, die in keinster Weise nach Fisch stinken. Das hat uns sehr erstaunt, wir kennen grosse Fischmärkte sonst nur mit dem typischen Fischgeruch. Wir merken uns: Fisch riecht nur nach Fisch, wenn er nicht frisch ist.
Funchal weist sehr viele kleinere Läden auf, wie früher bei uns in der Schweiz. Jedes Lädelchen ist liebevoll und meist farbenfroh eingerichtet. Das macht die Stadt mit ihrer Freundlichkeit sehr nah und man möchte bleiben. Gewürze werden gross geschrieben: auf Madeira geht es um Geschmack. Auch fürs Auge: die Parks sind sehr farbenfroh mit Blumen geschmückt und sind wirklich schön. Es gefällt uns.

Ein weiterer Ausflug via Hotel führt uns auf einen Bauernmarkt, auf welchem uns alle Angebote erklärt werden. Wir hören von liebevollen Geschichten und von einigem Aberglauben. Im Hotel werden die gekauften Zutaten dann typisch zubereitet. So was gefällt uns sehr!


Autofahren auf Madeira

Die grösseren Strassen sind gut ausgebaut. Es wird teilweise gefahren, als ob es keine Limits gäbe. Das erstaunt uns sehr. Wir nehmen die Portugiesen hier extrem freundlich und friedliebend wahr. Das bringen wir mit der Art, wie sie Autofahren gänzlich nicht zusammen. Was ist hier faul? - Wir verstehen das nicht.

Mit unserer Liste von ca. 20 potentiellen Häusern machen wir uns im Mietauto auf den Weg. Wir wollen nur mal von aussen schauen, ohne Termine. Google führt uns schlecht, aber wir finden einige der Häuser.
Es gibt abseits der grösseren Strassen die ganz normalen Stadt- oder Dorfstrassen. Hier ist der Ausbaustandard nicht gut. Das ist aber nicht das Schlimme. Es gibt viele - ja sehr viele Strassen, die ca. anderthalb Auto breit sind und Steigungen aufweisen, die selbst im ersten Gang kaum zu bezwingen sind. Wir hatten an einigen Stellen das Gefühl, unser Auto würde sich mit den Vorderrädern vom Boden lösen und im Rückwärtspurzelbaum die Klippen hinuterstürzen. Wer nicht wirklich gut autofahren kann, wird auf Madeira womöglich Probleme bekommen. Das ist der Moment unseres Entscheides: in zwanzig Jahren auf Madeira werden wir das nicht mehr können. Mit all den anderen Kriterien zusammen: Madeira wird es nicht sein.

Die Polizei auf Madeira

Wir gehen die Promenade von Calheta entlang. Da steht ein Auto, das wohl falsch parkiert ist. Zwei Polizisten umkreisen es argwöhnisch. Beim Vorbeigehen grüssen wir. Sonst ist niemand in der Nähe. Die Polizisten nehmen uns wahr und schauen hochnäsig weg. Hallo? - Was ist denn mit denen falsch?
Wir fragen den Fahrer, der uns vom Flughafen zum Hotel brachte. Er meint, die Polizei hier hätte ein Selbstwertproblem. Sie versuchen durch ihre Art, sich Respekt zu verschaffen. Wir schütteln den Kopf. Das ist doch einfach nur Kinderkram.


Engelsleuchten
Wir spielen Engelsleuchten und fliegen zurück in die Schweiz...





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